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Leindotter stärkt die biologisch Vielfalt

Leindotter stärkt die biologisch Vielfalt

Dass Leindotter einen positiven Einfluss auf die Biodiversität hat, haben wir schon seit vielen Jahren beobachten können. Nun haben die Entomologin Dr. Stefanie Göttig gemeinsam mit Annette Herz und Christian Walter im Auftrag der Deutsche Amphibolin-Werke (DAW) den Einfluss von Leindotter im Gemisch mit Erbsen auf die Diversität von Bestäubern untersucht und ihre Ergebnisse im „Journal für Kulturpflanzen“ Ausgabe 03/04 2023 vorgestellt.

Gemeinsam mit der Leindotter-Initiative und dem Münchener Institut für Energie und Umwelttechnik haben wir Cornelis Hemmer, von der Stiftung für Mensch & Umwelt, Berlin gebeten sich die Studie näher anzuschauen. Sein Fazit: Die Studie zeigt beispielhaft, dass alte Kulturpflanzen, wie Leindotter, großes Potenzial haben, um die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft zu stärken.

Leindotter stärkt die biologische Vielfalt

Dass Leindotter einen positiven Einfluss auf die Biodiversität hat, haben wir schon seit vielen Jahren beobachten können. Nun hat die Entomologin Dr. Stefanie Göttig gemeinsam mit Dr. Annette Herz (Julius Kühn-Institut (JKI)) und Dr. Christian Walter (Deutsche Amphibolin-Werke (DAW)) den Einfluss von Leindotter im Gemisch mit Erbsen auf die Diversität von Bestäubern untersucht und ihre Ergebnisse im „Journal für Kulturpflanzen“ Ausgabe 03/04 2023 vorgestellt.
Gemeinsam mit der Leindotter-Initiative und dem Münchener Institut für Energie und Umwelttechnik haben wir Cornelis Hemmer, von der Stiftung für Mensch & Umwelt, Berlin gebeten sich die Studie näher anzuschauen. Sein Fazit: Die Studie zeigt beispielhaft, dass alte Kulturpflanzen, wie Leindotter, großes Potenzial haben, um die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft zu stärken.

Wie Leindotter- und Erbsenanbau den Bestäuberinsekten helfen

Wir nehmen sie kaum wahr. Wenn doch, sind sie den meisten eher lästig. Insekten wirken unbedeutend, doch sind sie für die Kreisläufe der Natur und für uns selbst unverzichtbar. Den Insekten geht es schlecht. Ihr Bestand hat dramatisch abgenommen. Sie gilt es zu schützen, denn ohne Bestäuberinsekten besteht die Gefahr, nur noch sehr eingeschränkt Obst und Gemüse kaufen zu können.

Die Gründe der Naturverarmung mögen vielfältig sein, aber eines ist klar: Insekten fehlt es an Nahrung und Lebensraum. Es heißt, gewohnte Vorgehensweisen der Landbewirtschaftung zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Riesige, einheitliche Ackerschläge mit intensivster Bewirtschaftung prägen unser Landschaftsbild in Deutschland. Hier schlummert das größte Potenzial, Insekten zu schützen. Ein naturverträglicheres Wirtschaften ist angezeigt. Ein entscheidender Baustein dabei kann durch den Anbau alter Kulturpflanzen vor allem als Mischfruchtanbau aber auch als Reinkultur geschaffen werden.

Leindotter (Camelina sativa) ist eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene Pflanzenart. Sie wurde hierzulande schon vor mehr als 4000 Jahren angebaut. Durch seine Eigenschaften ist der gelbblühende Leindotter als Kreuzblütengewächs eine vielversprechende Alternative und Ergänzung zu Senf, Raps und Öllein. Leindotter ist robust gegenüber Frost, Krankheitserregern und Schädlingen. Er gedeiht auch auf leichten, sandigen, nährstoffarmen Böden. Auch als Viehfutter kann Leindotter genutzt werden. Nach der Ölgewinnung ist der Presskuchen in der Fütterung beliebt.
Vor allem in Verbindung mit Getreidesorten und Hülsenfrüchten kann Leindotter im Mischfruchtanbau ein echter Gewinn für die biologische Vielfalt sein. Da beim Anbau der Pflanze keine oder kaum Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, ist die Umweltbelastung vergleichsweise gering.

In der im März 2023 erschienenen wissenschaftlichen Veröffentlichung wurde der Frage nachgegangen, ob ein zusätzlicher Anbau von Leindotter in Erbsenkulturen die Diversität der Bestäuberinsekten fördern kann. So wurden in den Jahren 2019 bis 2021 unter anderem die Anzahl der vorkommenden Arten und Individuen in verschiedenen Kulturen erhoben und ausgewertet. Hierbei wurden Leindotter-Erbsen-Mischfruchtkulturen mit reinen Erbsenkulturen verglichen und der Leindotteranbau als Zweitfrucht (nach früh räumender Erstfrucht) zusätzlich betrachtet. Die Erfassung der Insekten wurde auf konventionellen Ackerflächen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg während der zweiwöchigen Blühphase des Leindotters vorgenommen.

Konkret wurden Schwebfliegen, Wildbienen (inklusive Hummeln) und Honigbienen sowie Tagfalter anhand verschiedener Methoden wie Farbschalen- und Kescherfängen erfasst. Zudem zählte die Wissenschaftlerin Marienkäfer und Florfliegen. Diese übernehmen als Gegenspieler von Blattläusen eine wichtige Rolle in der natürlichen und biologischen Schädlingsbekämpfung.

Um die ortsgebundenen und jahreszeitlichen Unterschiede der Ackerflächen miteinander vergleichen zu können, wurden Kennzahlen zur Diversität ermittelt, um das Vorkommen der Insekten mit und ohne Leindotter zu bewerten. Dabei ergab sich ein klares Bild: Der Mischfruchtanbau mit Leindotter weist durch das zusätzliche Nahrungsangebot eine höhere Vielfalt der Insekten auf, als es die Erbsen-Reinkulturen vermögen.
Zusammengenommen wurden auf den Flächen mit Leindotter mehr Arten von Bestäuberinsekten erfasst. Auch die Individuenzahlen waren in Summe auf den mit Leindotter bestellten Feldern größer als auf reinen Erbsenanbauflächen (siehe hierzu die Abbildung 1 und 2). Vor allem für Wildbienen, aber auch für Honigbienen ist Leindotter nachweislich eine attraktive Nahrungspflanze, was sich anhand der hohen Individuenzahlen zeigt.
Im Leindotter-Erbsen-Mischfruchtanbau fanden sich insgesamt 59 Wildbienenarten, teils gefährdete und seltene Arten, wie etwa die Vierfleckige Schmalbiene (Lasioglossum quadrinotatum). Zu den Wildbienen gesellten sich auf den Mischfruchtfeldern 19 Schwebfliegenarten. Mit 10 Marienkäferarten fanden sich auf den Leindotter-Erbsen-Mischfruchtkulturen doppelt so viele Arten, wie auf den reinen Erbsenkulturen.
Ähnliche Werte werden auch beim Leindotter als Zweitfrucht erreicht. Mit 55 Wildbienen-, 23 Schwebfliegen- und 8 Marienkäferarten sowie einer außerordentlich hohen Anzahl an Tagfalterindividuen stellt der Leindotter eine ergiebige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten im Spätsommer dar. Somit ist diese Fruchtfolge für die Tierwelt eine wertvolle Alternative zur Brachfläche.

Die Untersuchungen zur Ausprägung und Entwicklung des Blattlausbefalls ergaben keine eindeutige Tendenz. Sowohl auf den Erbsenfeldern, als auch auf den Mischfruchtfeldern wurden Blattläuse in unterschiedlich starker Ausprägung nachgewiesen. Das deutlich erhöhte Vorkommen von Nützlingen auf den Feldern mit Leindotter, lies annehmen, dass die Blattlauspopulationen dadurch im Laufe der Zeit reduziert werden, da die Nützlinge hier den Pflanzensaft saugenden Blattläusen als Gegenspieler in größerer Zahl gegenüberstehen als auf den Erbsenkulturen und theoretisch bereits 5 Gegenspieler von Blattläusen je Quadratmeter den Befall effektiv mindern können. Trotz guter Voraussetzungen konnte in dem kurzen Untersuchungszeitraum anhand der aufgenommenen Daten keine eindeutige Tendenz zur Reduzierung der Blattläuse dargelegt werden. Dazu bedarf es weiterer Forschung mit längeren Untersuchungszeiträumen.

Die Studie zeigt beispielhaft, dass alte Kulturpflanzen, wie Leindotter, großes Potenzial haben, um die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft zu stärken. Mit Leindotter können im Juni und August Trachtlücken überbrückt werden, wenn die Rapsblüte beendet ist. Die Pflanze ist zudem klimafit. Leindotter stellt eine sinnvolle ökologische Ergänzung im Mischfruchtanbau dar. Er leistet einen wertvollen Beitrag beim Anbau unserer Nahrungs- und Futtermittel im Rahmen eines naturverträglicheren Umgangs im Ackerbau. Leindotter ist eine wertvolle Nahrungsquelle für Wild- und Honigbienen, Schwebfliegen, Tagfalter, Florfliegen und Marienkäfer und trägt somit nachweislich zur Verbesserung der Lebensbedingungen vieler nützlicher Insekten und deren Erhalt bei.


Cornelis Hemmer, Stiftung für Mensch & Umwelt, Berlin





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