Bliesgau Ölmühle, Historische Ölmühle Wern und Landhaus Wern’s Mühle brachten den Lein ins Saarland zurück. Unser Flyer „Leinöl & Genuss“ informiert darüber.
Diese Schrift will an die Leinenpflanze erinnern, die durch ihre vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten eine bedeutende Stellung im Leben unserer Vorfahren besaß. Die Fasern des Leins kleidete sie. Das Öl wurde für vielfältige Zwecke eingesetzt. Leinen war so unentbehrlich, dass man bereits im Frühsommer vorsorglich eine „Fahrt ins Blaue“ zu den Leinenfeldern unternahm, um am blauen Blütenmeer auf eine hoffentlich reiche Ernte zu schließen.
Man schätzte sie „ins Blaue“. Doch seit Ende des 18. Jahrhunderts verlor der Leinen bzw. Flachs zunehmend an Bedeutung. Eine andere Naturfaser, die Baumwolle, überrollte aus Amerika die europäischen Märkte.
Durch die dortigen billiger gewordenen Ernte- und Verarbeitungsmethoden (Einsatz von Sklaven und Maschinen) wurde dieses Garn auch hierzulande bezahlbar.
Zudem hatte diese Faser einige vorteilhafte Eigenschaften (leichtere Färbbarkeit, keine Neigung zum Knittern). Heute erstrahlt die Region an Saar und Blies zunehmend wieder im sommerlichen Blau. Weniger die textile Fasern, sondern das Öl des Leinens erlebt eine Renaissance als Speiseöl in der saarländischen Küche.
Zu dieser Entwicklung haben drei Akteure besonders beigetragen: Die Historische Ölmühle Wern, an der seit 2005 alljährlich das einzige Leinblütenfest in Deutschland stattfindet, das Landhaus Wern’s Mühle, auf dessen Speisekarte Leinsamenöl nicht wegzudenken ist, und die Bliesgau Ölmühle, die wieder frisches und genussreiches Leinöl in die heimischen Küchen gebracht hat.